Bindung ist ein Lebensband

Bindung ist das Band, welches uns ein Leben lang mit den Menschen verbindet, die uns in unserer Kindheit geprägt haben. Dieses Band verstärken wir im Kontakt mit unseren Kindern immer wieder neu.


60-70 % Prozent aller Menschen gelten als sicher gebunden.
Die erste Theorie zum Thema Bindung hat John Bolwby 1969 entwickelt.


Bindung ist ein Prozess, der besonders in den ersten 18 Monaten sehr intensiv verlaufen kann und auch Umwege beinhalten darf. Ein gelungener Bindungsprozess findet vor allen Dingen in den alltäglichen Pflegesituationen statt. Doch auch, wenn man sein Kind mit dem Kinderwagen so schiebt, dass man mit ihm sprechen und mal den einen oder anderen Scherz machen kann, entsteht Bindung.
Überall dort, wo das Glückshormon Oxytocin fließen kann, wird dieser Prozess verstärkt.

Das kann beim Stillen, beim Flasche geben, bei einer signalorientierten Babymassage, beim gemeinsamen Singen und Spielen erfolgen. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich ein gut gebundenes Kind auch gerne mal von den Eltern löst, jedoch nie, ohne sich noch einmal rückzuversichern.

Die Exploration ist sehr wichtig, damit jeder in der Familie mal etwas Zeit für sich hat und damit Kinder begreifen können, wie die Welt um sie herum agiert. Ein sicher gebundenes Kind stellt sich beim Krabbeln, Klettern und Kennenlernen anderer Personen, den Abenteuern des Lebens.

Im Folgenden habe ich 10 Interaktionen zusammengefasst, die den Bindungsprozess aus meiner Erfahrung fördern bzw. auch beeinträchtigen können.

 

5 Interaktionen, die den Bindungsprozess beeinträchtigen:
1. Ein Kind ohne Trösten allein schreien zu lassen.

2. Pflegerische Interaktionen, u.a. Wickeln, Ankleiden, Ernähren, als Pflichtprogramm abzuhaken, ohne gemeinsame „Sternstunden“.
3. Ablenken mit Handy oder Fernseher vor dem 4. Lebensjahr.
4. Fehlende Zweisam- oder Dreisamkeit mit Berührungen für das Baby.

5. Langanhaltende Müdigkeit und Erschöpfung auf beiden Seiten.


5 Interaktionen, die positiv für den Bindungsprozess sind:
1. Eine signalorientierte Babymassage im richtigen Moment.
2. Ein zeitweises Tragen.
3. Singen, Schaukeln, Spielen und Fingerspiele.
4. Eine Fahrtrichtung im Kinderwagen, mit Blick auf die Eltern.
5. Ein gewisses Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder.

Gerne unterstütze ich beratend in Euren Alltagssituationen, um eine gute Basis für einen gelungenen Bindungsprozess zu schaffen. Als Kurse zum Thema Bindung eigenen sich insbesondere die Kurse „Babymassage & Babysignale“ sowie der Kurs „Wochenbett - Die ersten 10 Tage mit dem Neugeborenen“.

 

Weitere spannende Tipps und Anregungen erhaltet Ihr in meinem Blogbeitrag: Spiegelneuronen und in vielen weiteren Blogbeiträgen. Individuelle Fragen beantworte ich gerne in meinen Beratungen und in meinen Kursen für Eltern.

 

Herzliche Grüße und viele inspirierende Momente mit den Kindern,
Margit Holtschlag

 

 

© Margit Holtschlag 2022