Warum steht so Vieles Kopf?

Für diejenigen, die sich immer wieder fragen, warum so viele Dinge in unserer Welt scheinbar auf dem Kopf stehen, möchte ich noch mal die Maslowsche Bedürfnispyramide erklären. Sie zu kennen, ist ein wichtiger Baustein im Erziehungsalltag und erklärt vielleicht auch, warum so Vieles zur  Zeit verkehrt herum wirkt.

Um eine Gesellschaft und dazu gehört an erster Stelle zunächst einmal die kleine Gesellschaft der Familie, gerecht und sozialverträglich zu gestalten, müssen zunächst einmal die Grundbedürfnisse befriedigt werden. Dazu gehören essen, trinken, schlafen, … Danach folgt dann die Sicherheit und dann kommen Individualbedürfnisse wie Liebe und Freunde. Ganz klein und am Schluss als Spitze, kommt dann die Selbstverwirklichung. Sie hat nur so viel Raum, wie noch übrig bleibt, wenn die Grundbedürfnisse  wie z.B. Essen, Schlafen, Trinken sowie die Sicherheit und ein soziales Miteinander befriedigt worden sind.

Bei vielen alten und mittelalten Männern, die meinen, die Geschicke unserer Welt bestimmen und lenken zu können,  scheint die Sozialisation nach Maslow falsch herumgelaufen zu sein. Selbstverwirklichung, und damit ist auch ein ausgeprägtes Ego gemeint, ist ihnen so wichtig, dass sie zum Fundament der Pyramide wird, auch für den Preis, dass Sicherheit, ausreichende Ernährung und ein soziales Miteinander zu kurz kommen können.

Wir als Eltern haben die Chance, die Sozialisation unsere Kinder so zu gestalten, dass sie wissen, was am wichtigsten im Leben ist. Wir können unseren Kindern zeigen, wie wichtig es ist, Freunde und Mitbürger zu haben, mit denen man gemeinsam etwas erreichen kann. Bevor ein Kind sich selber verwirklichen kann, sollte es die Sicherheit erfahren dürfen, die wir ihnen als größere, klügere und erfahrenere Erwachsene  geben können.

Dazu gehört es auch, dass wir ihnen in der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben beistehen.

Die Entwicklungsaufgaben für die ersten sechs Lebensjahre sind Folgende (hier etwas kürzer gefasst als im vorherigen Artikel)

  • Physiologische Regulation
  • Handhabung von Spannungen
  • Exploration der Umwelt
  • Individuation
  • Handhabung vom impulsiven Regungen
  • Identifikation mit dem biologischen Geschlecht
  • Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen

Werden diese nicht altersentsprechend bearbeitet, häufen sie sich mit den Folgeaufgaben und werden somit im Laufe des Lebens immer mehr. Werden sie bearbeitet, haben wir unseren Kinder geholfen, mit einer sicheren Bindung und der Fähigkeit, Krisen zu meistern, den Herausforderungen des Lebens standhalten zu können.

Wie Kinder im Schlaf, Ess- und Explorationsverhalten Sicherheit erfahren können, zeige ich in meinen Beratungen und Kursen.