Gibt es eine Schlafregression?

Immer häufiger höre ich in meinen Beratungen und Kursen den Begriff „Schlafregression“. Ein Grund für mich, diesem Begriff einmal näher auf die Spur zu kommen.

Für mich ist es derzeit nicht ersichtlich, welchen wissenschaftlichen Hintergrund es zu diesem Begriff gibt.

Regression bedeutet im Lateinischen umkehren, zurück gehen. Eine Regression ist somit ein Rückschritt in der Entwicklung. In der Psychologie erfolgt Regression oft auf ein belastendes Ereignis.

Ist kindliche Entwicklung belastend?

Ich würde sagen, sie ist ein mit Krisen behaftetes Abenteuer, aber doch keine psychische Belastung im Sinne einer schweren Krise oder einem Schicksalsschlag.
Bevor psychologische Begriffe als neue Wortschöpfung erschaffen und verwendet werden, wünsche ich mir, dass wir den Kindern mit Liebe, Verständnis und Akzeptanz begegnen und dass wir es vermeiden, für jede Anpassung an eine neue Situation einen neuen Fachbegriff zu erschaffen, der wenig mit der Erlebniswelt der Kinder gemeinsam hat. Nicht jeder Entwicklungsschritt ist gleich ein Schub, der sich negativ auf das Schlafverhalten eines gesunden Kindes auswirkt.

Kinder entwickeln sich in der Regel nach vorne. Keine Entwicklungskurve verläuft steil nach oben und deshalb sage auch ich zum Abschluss einer jeden Beratung „erst drei Schritte vor und dann zwei zurück“.
Ein gesundes Schlafverhalten basiert darauf, dass Kinder Kind sein dürfen. Wir sollten uns darüber im Klaren sind, dass Kinder sehr schnell in eine Überforderungssituation geraten, die sie dann wieder überreizt. Ein kindliches Gehirn benötigt ca. 12 Jahre, um dem Gehirn eines Erwachsenen nahe zu kommen.

Wer überreizt ist, kann nicht schlafen. Das ist sogar noch bei Erwachsenen so.

Meine Tipps für einen gesunden Schlaf:

Für ein gesundes Schlafverhalten ist es wichtig, dass der Tag ausreichend Pausen für Kinder bereithält, an dem sie einfach mal selbst vergessen mit sich selber beschäftigt sein dürfen. Diese Pausen sind notwendig, damit sich all das neu Erlernte des Tages auch manifestieren, oder wenn nötig, wieder gelöscht werden kann. Das bedeutet für Kinder zum einen, Tagschlaf fördert Nachtschlaf und zum anderen, dass Kinder auch Phasen der Langen-Weile benötigen. Es lohnt sich, Kinder darin zu unterstützen, mehr und besser schlafen zu können. Wie ein gesunder Schlaf unterstützt und gefördert werden kann, zeige ich in meinen Kursen, Praxisworkshops und Vorträgen.

Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie ausgewogen die Interaktion mit dem Kind in Verbindung mit dem Schlafverhalten des Kindes ist, kann das von uns weiterentwickelte Schlafprotokoll zur Hilfe nehmen. Das Schlafprotokoll gibt es hier im kostenlosen Download. Individuelle Beratung zum Babyschlaf und Anleitung zum Führen des Schlafprotokolls gebe ich in meinem Praxisworkshop Basiswissen Babyschlaf.

Herzliche Grüße und viele inspirierende Momente mit den Kindern,
Margit Holtschlag