Babykleidung - wichtig oder unwichtig?

In meinen Kursen und Beratungen werde ich immer wieder zum Thema Kinderbekleidung befragt. Welche Punkte sind mir bei der Auswahl von Baby- und Kinderkleidung wichtig und warum?

Zum einen geht es mir um die Beschaffenheit des Materials und zum anderen um den zweckmäßigen Einsatz der Kleidung.

 

 

Auf welche Kriterien achte ich beim Anziehen besonders?


1. Temperaturregulation beim Neugeborenen:

Wenn einem Neugeborenen zu kalt ist, zeigt es das manchmal durch das Anstrengungssignal Schluckauf.
Eine Körpertemperatur von 36.8-37,2 Grad aufrecht zu erhalten, ist für so einen kleinen Körper gerade in den ersten Wochen eine Herausforderung. Ihn dabei zu unterstützen und gleichzeitig eine Überwärmung zu vermeiden ist mir ein wichtiges Anliegen. Wer mehr über das Anstregungszeichen Schluckauf und den Umgang mit Babysignalen erfahren möchte, findet dazu in meinen Kursen weitere Informationen.

Ich empfehle Kleidung aus Naturmaterialien. Neben Wolle, Seide und Baumwolle gehört auch die pflanzliche Faser Viskose zu den Naturmaterialien. Einfache Merinowolle kann mit Mohair, Alpaka oder Angora veredelt sein. Hochwertige Wolle kratzt nicht. Mein Lieblingssatz in Bezug auf Wolle: "Auch ein ungeschorenes Schaf bekommt im Sommer keinen Hitzschlag." Sollte etwas Synthetik (Polyamid) enthalten sein, so halte ich einen Anteil von 20 % für vertretbar.

Ein kompletter Regenoverall oder eine Babydecke aus Synthetik können besonders im Maxicosy oder im Tragetuch zu Stauwärme führen, die eine Überwärmung des Kindes zur Folge haben kann.

2. Beweglichkeit bei Babys und Kleinkindern:

 

Babys und Kleinkinder benötigen für ihre körperliche Entwicklung und Reifung Kleidung, in der sie auch beweglich sein können. Strampler, Babyleggings oder Strumpfhosen sind besser als Jeans geeignet, um den Kindern den nötigen Bewegungsraum zu lassen. Da Kinder sich im Spiel viel bewegen, wird ihnen dabei auch schneller warm. Deshalb ist es für den Spielplatzbesuch gut, wenn das Kind den sogenannten "Zwiebellock" anhat. Das bedeutet, mehrere Schichten von Kleidung, von denen man schnell etwas an oder aus ziehen kann, z.B. Body und Pullover. Selbst die Luft zwischen der Kleidung isoliert etwas.


3. Selbständigkeit durch angemessene Kleidung beim Kleinkind unterstützen:


Kleidung sollte immer so konzipiert sein, dass sie den Kindern die Chance gibt, Dinge, die sie selbständig können, auch selbständig zu tun. So ist eine Hose mit Gummizug in der Zeit der Sauberkeitsentwicklung besser,  als eine mit Gürtel und Knopf. Es gibt auch praktische Kleinkindergürtel ohne Schnalle.


4. Kleidung bei Wind und Wetter:

 

Auch bei Nieselregen kann man draußen viel Freude haben. Ob man dabei allerdings immer sofort eine Matschhose benötigt, ist für mich die große Frage. Wer einmal so wie ich, eine Fahrradtour im kompletten Regenanzug gemacht hat, der weiß, wie unangenehm sich Regenkleidung bei sportlicher Betätigung anfühlen kann.


Übrigens, es gibt sogar die Möglichkeit, Kinderkleidung nur zu mieten

 

Herzliche Grüße und viele inspirierende Momente mit den Kindern,

Margit Holtschlag

 

 

© Margit Holtschlag 2021